Burgruine Festenstein
Als Wahrzeichen Andrians kann wohl die Burgruine Festenstein bezeichnet werden.
Sie thront hoch über Andrian auf einem schwindelerregenden Felssporn der Gaider Schlucht und ist nur auf einem abschüssigen und steilen Bergsteig zugänglich. Sicher lag es in der Absicht der Erbauer, so für die Waffen der Feinde unerreichbar zu sein.
Gleichzeitig bot, und bietet noch heute, die spektakuläre Lage der Burg einen weitreichenden Rundumblick auf das untere Etschtal.
Wenn die alten Mauern erzählen könnten…hätten sie so einiges zu erzählen!
Festenstein wurde Mitte des 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Es wird angenommen, dass die Burg damals errichtet oder doch bedeutend ausgebaut wurde.
In jedem Fall stand die Burg unter der Herrschaft der Grafen von Eppan, die sie wahrscheinlich einem ihrer Vasallen zur Verwaltung überließen. Die Verwaltung einer solchen Burg war eintönig und umfasste das Einheben der Abgaben von den zinspflichtigen Bauernhöfen, die ständige Sorge um die Versorgung der Burg mit Wasser, Lebensmittel und Brennholz, Ausbesserungsarbeiten und endloses Wache schieben. All dies war bei der nur schwer erreichbaren Lage der Burg eine echte Plage.
Irgendwann zwischen dem 13. und dem 14. Jahrhundert wurde die Burg möglicherweise in Kämpfe verwickelt und beschädigt, denn 1383 kam die Burg an die Herren von Villanders, mit der Auflage, die öde daliegende Anlage wieder in Stand zu setzen. Dies zeigt, dass die Burganlage am Ende des 14. Jahrhunderts durchaus noch ihre Funktion zu erfüllen hatte.
In der Zeit danach wechselte die Burg mehrfach den Besitzer. Im 15. Jahrhundert war sie in Besitz der ritteradeligen Sparrenberger, dann von 1654 bis 1818 der Herren Lanser von Eppan.
1897 kaufte der deutsche Kommerzienrat Julius Vogel (1838–1926) die Halbruine und ließ sie um 1910 restaurieren sowie den Bergfried überdachen. Nach seinem Tod war die Burg dem Verfall überlassen.
2008 ging die Ruine in das Eigentum von Meinhard Graf Khuen-Belasi über. In den Jahren 2012 und 2013 kam es zu aufwendigen Restaurierungen, die im Wesentlichen der Sicherung des Mauerbestandes dienten.
- Das Dach des Bergfrieds erhielt unter Verwendung alter Ziegel eine neue Form.
- Eine von der Torkammer in den Palas geführte Treppe wurde durch eine neue aus Stahl ersetzt, die vom Hof zum Hocheingang führt.
- Die Anlage wurde entschuttet,
- Mauerwerk neu verfugt,
- ein Keller,
- ein Backofen und
- ein Brunnenschacht freigelegt.